"Davon bin ich überzeugt", Daniel lachte besonnen und die Beiden gaben .. Vollgas. Sofern das mit einem Pony möglich war. Währenddessen tat sich in der anderen Welt, in der alle anderen Fahrer noch vor sich hindümpelten, ein weiteres Portal auf. Diesmal hatten nur die Teams von Larisa und Emina das Glück, hindurch zu kommen. Wobei sich keiner der Anwesenden so sicher war, ob man das als Glück bezeichnen konnte. Immerhin hatten die Fahrer mit ihren Mitfahrern die Plätze getauscht, Milos konnte sich den Rest seiner geistigen Gesundheit also noch ein Weilchen bewahren und bei den Anderen war alles wie immer. "E brate", schrie Larisa gegen das voll aufgedrehte Radio des Porsches an, in dem grad die größten Hits von Mile Kitic und anderen Bauern rauf und runter liefen, "Hier sieht's ja aus wie in der Westernstadt vom Phantasialand!" "In der Tat", brummte Milos, etwas von Westernstadt im Phantasialand hatte diese Gegend wirklich. "BRANKO BA DU VOLLIDIOT WO FÄHRS DU DIE GANZE ZEIT HIN?", beschwerte sich jedoch Emina, "SIN WIR JETZ IM WILDEN WESTEN ODER WAS BA?" "Ich bin nich' zu weit gefahren, ich weiß auch nich' wie das geht!", brüllte Branko. Es konnte noch lustig werden. Plötzlich fiel Larisa etwas auf. "Milos, sind das da drüben in den schwulen Klamotten nicht wir?"
Larisa hatte sich demonstrativ auf den Boden fallen lassen und simulierte jetzt den sterbenden Schwan, Milos versuchte, die Speisekammer zu knacken, Pung heulte, und obendrein filmte Sanel das alles mit seiner neuen Kamera. Die hatte man ihm in Aserbaidschan für fünf Glasperlen verkauft. Plötzlich tauchte auf seinem ausklappbaren Display Manuels wutverzerrtes Face auf .. der die tolle neue Kamera kurzerhand packte, in seinen Mund stopfte und darauf herumkaute. Schlussendlich spuckte er sie aus und pfefferte die Reste aus dem Fenster. "DAS KANN ICH AUCH MIT DIR MACHEN", brüllte Insane!Manuel. Sanels Angstschrei hörte man bis zu dem aserbaidschanischen Marktplatz, wo er die Kamera herhatte. Frau Lenzenbach und Frau Manthey, die das Chaos eigentlich längst im Griff haben sollten, traten in die Landschaft. "Gut, Kinder", Frau Manthey machte beschwichtigende Handbewegungen, "Jetzt wollen wir doch mal ruhig sein." Frau Lenzenbach ergriff das Wort: "Also, was möchtet ihr? Ich sehe an eurem Verhalten, dass euch etwas fehlt." "SEXY KELLNERRRRRRRRRRRRR", "TEEEEEEEEEEEE", "DER SCHLÜSSEL FÜR DIE SPEISEKAMMER", "EINE AXTTTTTTT", "EIN BUFFEEEEEET", "ESSEN HOROSHO", alle schrien fucking durcheinander.
"Jaaaaa?", Manuel war schlagartig sehr gut gelaunt. "Hallo Menschen!", meldete sich Scheff Boz mit seiner üblichen Begrüßung, "Es gibt Stress im Café gegenüber." "WAS?" "Als Pokemon verkleidete Kerle haben Manfred entführt, außerdem fehlt ein Großteil der Tassen." Manuel warf einen finsternen Blick zu Emina rüber. "Wir sind schon da." Ein Loch tat sich im Boden auf und das sehr kompetente Team fand sich in seiner Geheimbasis wieder. Die eigentlich nur der Keller der Spielhalle war, den sie sich für zwei Euro die Woche gemietet hatten. "Ab in die Fahrzeuge!", verkündete Milos. Der Fuhrpark des SFOT bestand aus einem Bierbike, einem alten Eiswagen, einem Postfahrrad und einem Traktor. Es konnte rasant werden.
"Was zum fliegenden Augenbrauendompteur war das denn", staunte Larisa. Emina atmete schwer wie ein junger Bauer, und der soeben gelandete Manuel sah nicht sehr erfreut aus. "Bist du nicht mehr ganz frisch im Oberstübchen?", wollte er von ihr wissen. Er war mehr als verärgert, und es war ein Wunder, wenn es nach der Auseinandersetzung keine Toten gab. "Isch geb dir Oberstübchen ba!", ereiferte sich Emina, "Nur wenn du nisch auf misch hörs!" "Muss ich auf dich hören?" "Isch hab die Brüste, isch mach die konkreten Regeln!" "Könnten sich die hier anwesenden Asozialen mal beruhigen?", meldete sich plötzlich Milos zu Wort, "Mein Handy klingelt, ich glaube, wir haben einen Auftrag."
Kung machte sulkplz und trottete zum Teekessel. "Wie lang soll das denn noch dauern", beschwerte sich Milos, "So ein Mist, auf dem Campingplatz in der Ukraine ging das schneller." "Halts Maul", blökte Larisa. "Rumadai dai ruma ruma rumadai", beurteilte Daniel. Während er mit Selina kuschelte, denn sie waren ja multitasking-fähig. Wider Erwarten der Anwesenden kam ein Kellner zum Tisch. Man erkannte ihn an seiner semi-fancy Uniform. Ansonsten schwitzte er deutlich riechbar vor sich hin und ließ seinen Bart glänzen. "Was darf's denn sein", erkundigte er sich so unfancy, wie es nur ging. "Moment mal, Kollege Schnürschuh, bist du nicht der Hausmeister?", fragte Manuel, ".. In anderen Klamotten?" "Pscht, sag's nicht weiter", flüsterte der Bartträger, "Ich hab die Kellner in der Speisekammer eingesperrt, die passen nich so ins Ambiente hier und regen mich auf mit ihren gefeilten Nägeln." "EINSPRUCH!", rief Richterin Larisa Salesch, "Bringet mir die hübschen Kellner! Meine Augen brennen wie Sau, du Hackbraten." "UND EINEN TEEEEEEE", klagte Kung, der nicht mit dem Teekessel zurecht kam, der eigentlich nur ein Extra aus dem Micky-Maus-Heft war. "Vit vit vit-", wollte Manuel schon anfangen, doch Milos wandte ein: "Wir sind hier, um bedient zu werden."
"War nur Spaß", Selina lächelte zuckersüß~ und ließ sich in Daniels Arme fallen. Dessen bedrücktes Gesicht hellte sich gleich auf. Big time. "Himmel Gott Jesus", schnaubte Larisa, was immer verschiedene Gefühle ausdrücken konnte, "Wie mich das aufregt, wenn die hier so rumlieben." "Mich auch", entrüstete sich Milos. Die Fußhupe neben ihm sah zu ihm hoch. "Magst du nicht auch .. vielleicht ..-" "Was essen?", unterbrach er sie, "Bin dabei!" Larisa machte facepalm.jpg. Auch Sanel schaltete sich ein: "Essen? NICHT OHNE MICH." Manuel facepalmte ebenfalls, allerdings aus einem anderen Grund. "Ihr habt vor ungefähr zwanzigeinhalb Minuten gegessen." "Juckt", widersprach ihm Larisa, deren Tonart schlagartig viel kühler war, "Vielleicht ist das Personal ja jetzt schon da, es ist gleich sieben..." Star Trek-Kung beamte sich ebenfalls in die Szene. "VIELLEICHT KRIEG ICH JA EINEN TEE!" "Okay", brummte Manuel, "Dann gehen wir jetzt essen. Und lassen das Traumpaar in Ruhe."
Kefka beugte sich zu dem lateinischen Individuum hinunter, sah Frau Manthey an, sah ihr Schild an und flitschte sie im hohen Bogen in den Wald. "Frau Lenzenbach", sagte Sanel, "Ich hab' das Gefühl, wir sind gefickt." "Ich unterstütze diese Wortwahl in keinster Weise", seufzte die Lehrerin, "Aber ich muss dir wohl oder übel zustimmen." Auch Larisa, der Labersack, musste ihren Senf dazugeben. "Kinder, Kinder, Kinder." Sie räusperte sich. "Wir backen hier keine Eierwaffeln, hier muss was passieren." Auf einmal war ein lautes Motorengeräusch zu hören. War es ein Vogel? War es ein Flugzeug? Nein, es war Herr Graser in seinem Kölsch-Mobil! Er hatte daran rumgebastelt und einen Propeller rangeschraubt, und jetzt flog er mit seiner tollen Erfindung auf Kefka zu.
Branko war gerade allein im Hotelzimmer, das er und Emina sich teilten, und sah fern. Doch plötzlich wurde die Tür aufgeschlagen und Emina stürmte ins Zimmer. "BRANE! BRANE BRANE BRANE!", kreischte sie hektisch, "DU MUSS MIR HELFEN SCHÖR DIGGA!" Schlagartig war er wieder geistig voll da. "JA VERDAMMT WAS GIBTS DENN?" "KENNS' DU DICH MIT LIEBE UN' SO GESCHISCHTEN AUS BA?" "WAS WILLST DU WISSEN BRE", erwiderte Branko. Just in diesem Moment ging die Tür ein weiteres Mal auf.
"Von dem, was ich über dich sage", beschwichtigte ihn Selina, "Kannst du aber immer überzeugt sein." Daniels Augen leuchteten. "Du bist der Einzige für mich, nicht nur für Gespräche über Anime." An diesem Punkt war Daniel überzeugt. Er umarmte Selina und flüsterte: "Und du bist die Einzige für mich .." "Ich liebe dich", hauchte Selina. "Und ich dich .." Gerade, als die romantische Stimmung schon greifbar war, kam Manuel rein und machte alles zunichte. "DANIEL HILF MIR ICH KENN MICH NED AUS!"
Daniel setzte ein "°^°"-Face auf. "Aber wer sagt, dass die schon vorbei ist?" "Ach, Schatz!", Selina lächelte und küsste Daniel auf die Stirn. "Seitdem ich dich habe, ist die sowieso vorbei und wird nie mehr wiederkommen!" Leise fügte sie hinzu: "Dich werde ich eh niemals verlassen, da kannst du dir sicher sein."
"Was mach' ich hier", fragte Manuel, als er und Emina hinter der Box rumstanden. "Was machen wir hier?" "Ehm, ich wollte dir gern was sagen", stockte Emina. "Eh, ba, schör, digga." "Was isses, ich .. hab nicht ewig Zeit."
Er gesellte sich zu Mannfred (tm) im Café gegenüber. Doch gerade, als er sich hingesetzt und einen Kaffee genießen wollte, trat jemand die Milchglastür ein, die laut scheppernd in alle Einzelteile zerbrach. "MANUEL?", rief die bekannte Stimme Eminas. Schnell hatte sie ihn geortet und stand direkt vor ihm, mit einem scheinbar schockierten Gesichtsausdruck. "Ba die vermissen dich da voll, die haben mich grad konkret geschickt um dich voll wiederzubringen und so ba!" Manuel setzte ein "T^T"-Face auf und wechselte in den Beleidigt-Modus. "Wenn sie mich so da brauchen würden, wär ja einer mit mir ins Team gegangen." "Aber Scha-.. ehm .. Manuel .. ba!", Emina versuchte schnell, wieder in ihren normalbosnischen (tm) Modus zu wechseln, "Die machen konkret Cevapcici aus mir, wenn du da nisch' wieda auftauchs'!"
"Als wär ichs nicht gewohnt", seufzte Milos. Allmählich trafen alle im Ziel ein. Das Rennen, das eigentlich keins gewesen war, war zu Ende. Toll. Die Teams zogen sich in ihre Boxen zurück, um anzustoßen. "Also, Emina", Branko trat von einem Fuß auf den anderen. "Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, aber .." "BEEIL DICH BA", brüllte Emina ihn an, "ICH MUSS NOCH ZU .. ANDEREN LEUTEN UND DANN WILL ICH PENNEN GEHN!" "DENKST DU NICHT DASS UNSER SCHEISSVERDAMMTES KART EIN BISSCHEN .. ZU LAHM IST?" Emina sah ihn mit einem :U-Face an. "Keine Ahnung", schnaubte sie, "Und, die neuste Neuigkeit: ES INTERESSIERT MICH AUCH NICHT!" Sie warf ihm den Trostpreis ins Gesicht und stürmte zur Tür raus. Ihr Ziel: Die Box von DANIEL UND MANU! *holy music*
Daniels Handy klingelte, und bevor sich alle Rugby Style auf ihn stürzen konnten, ging er ran. Auf dem Display stand der Name "Scheff Boz". "Buchleitner?", meldete er sich interessiert. "Ich bin sehr stolz auf euch!", verkündete der Ganxta!Boss. "Als Belohnung erhaltet ihr ...." Alle horchten auf. EINE BELOHNUNG! Waren es vielleicht zwei Golddublooonen? "PLASTIIIK!" "Okay", wandte Manu ein, "Bei dem tollen Fall .. war nicht mehr zu erwarten." "Lasst uns nachhause gehen", seufzte Daniel. "Nein Mann, ich will noch nicht gehen!", gab Milos zum besten. Emina schlug ihn mit einer Fliegenklatsche.
"Ne", Manuels Kopf und Zeigefinger wippten vor und zurück. "Ne, ne, ne. Ne." "I don't wanna live on this planet anymore", seufzte Daniel bitter. "Ich will ein Schnitzel", maulte Emina. "WAS SOLL DAS (-.-)", beschwerte sich Selina. "HALT STOPP!", rief Milos ihnen ins Gedächtnis. "Wir sind Polizisten und haben uns bereit erklärt, für das Allgemeinwohl zu sorgen! Also lasst uns diesen Fall in die Hand nehmen und zeigen, wie selbstlos wir sind!" Unsere Helden waren sichtlich begeistert. "Selten sowas Tiefsinniges aus deinem Mund gehört", Liki war sichtlich überrascht .. nicht. "Ich dacht du kannst nur trommeln und für mehr reichts nicht." Milos überhörte es elegant und machte den Team-Moron-activate-Gruß. "AUF SIE MIT GEBRÜLL!" Der Rest der Truppe war nicht ganz so begeistert wie er.
Der Rest der Runde schaute belustigt drein und ließ Manuel in seiner Einsamkeit alleine. Im nächsten Moment betrat Emina den Raum, ein lautes "HALLO!" rutschte über ihre Lippen, ehe sie zum Telefonhörer auf Manuels Schreibtisch griff und die Nummer des Pizzadienstes wählte. "NEIN (;__;)", rief Manuel. "ES KÖNNTEN AUFTRÄGE .." Doch während sie die letzte Zahl wählte, klingelte das Telefon. Das gesamte Hauptquartier machte den William Scream. Jemand rief an! Manuel riss Emina den Hörer aus der Hand und nahm den Anruf an. "Hallo Menschen! Wir haben gerade einen Auftrag für euch bekommen, es ist dringend!"
Name: Larisa Alter: 13 Beitritsgrund: Polizei ist immer noch spannender als Lateinunterricht. Waffengebiet: Alles, was man so in Büchern über russische Streitkräfte finden kann. Lieblingswaffe: BUM BUM BUM LAJ LAJ LAJ KALASHNIKOV ; egal welche. Rang: Officer First Klass (aka Officer Dobko) Sonstige Informationen? Hats manchmal nicht so mit der Arbeit und hängt lieber im Café.
Name: Milos Alter: 13 Beitritsgrund: Dito. Waffengebiet: Schwerter Lieblingswaffe: Pappschwert vom Kik für nen Euro, das er Katana nennt. Rang: Officer Second Class Sonstige Informationen? Er ist ein echter Rocker.
Name: Emina Alter: 16 Beitritsgrund: Der Bewährungshelfer hat sie dazu gezwungen, Arbeit zu finden. Waffengebiet: Dinge, die wehtun und nebenbei auch noch bei kriminellen Taten helfen. Lieblingswaffe: Brecheisen Rang: Lieutenant Second Class Sonstige Informationen? Sitzt eigentlich im Knast wegen Diebstahls, aber das muss ja keiner wissen.
Milos schlich unauffällig zum Tisch und streckte seine Hand nach einem der Teller aus, doch Manuel wies ihn unwirsch zurück: "DU NICHT." "Nur Spaß, bedien dich, wie du magst", fügte er lachend hinzu. Es war immer wieder ein Wunder, wie fröhlich Griechenzeug machen konnte. Dieses Wort hatte scheinbar auch noch andere Menschen angelockt. Emina schlug im 55er Jugo auf, der höchstpersönlich von Branko geschoben wurde, da der Jugo mal wieder im .. Eimer war.
LIKE A BOSS stieg sie aus und bewegte sich an den Tisch. "Pljeskaviiiiica", es schien ein Wasserfall aus ihrem Mund zu laufen. "Man nennt es Bifteki", belehrte Milos sie, "Aber im Endfekkt ist es sowieso das Gleiche, da es in der Balkank-" Emina klatschte ihm einen der anderen Teller ins Gesicht.
Liki sah aus dem Fenster. "Was ist das denn für'n Vieh?", wollte sie wissen. Milos betrat den Raum. "Das ist Kefka Palazzo aus F-", belehrte er sie mit erhobenem Zeigefinger, doch Manuel unterbrach ihn: "WIR MÜSSEN IHN BE-SIE-GEN!" Just in diesem Moment kam ein Feuerball im Sturzflug auf Kefka nieder. "Ist es ein Vogel?", fragte Liki. "Ist es ein Flugzeug?" "Nein", seufzte Daniel. "Es ist Sanel." Frau Manthey und Frau Lenzenbach betraten die Szene, und die Truppe lehnte sich aus dem Dachfenster, um etwas hören zu können. Frau Manthey stellte schon einen Strafzettel aus, und Frau Lenzenbach setzte zu einer Rede der Nation an. "Ich finde das vollkommen inakzeptabel, was ihr hier veranstaltet!" Da drückte ihr Sanel einen ein wenig angekokelten Teppich in die Hand. "Hier", sagte er in charmantestem Tonfall. "Hab ich Ihnen aus Aserbaidschan mitgebracht."
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27.08.2012 20:49
